Letztes Update: 1. November 2024
Die Saxo Bank hat auf Anfang 2024 ihre Gebühren massiv gesenkt. Die Inaktivitätsgebühr wurde abgeschafft, die Ordergebühren für die wichtigsten Börsenplätze und die Depotgebühren reduziert. Zeit also, mit „Swissquote vs. Saxo“ einen detaillierten Vergleich zwischen Swissquote und Saxo zu erstellen, damit du den besten Schweizer Online-Broker für dich findest.
Sowohl die Swissquote Bank AG als auch die Saxo Bank (Schweiz) AG sind als Bank und Effektenhändler zugelassen und unterstehen der Aufsicht der FINMA. Dadurch sind Cashbestände bis CHF 100’000 durch die Einlagensicherung gedeckt.
Der wichtigste Unterschied besteht darin, dass es bei Saxo drei Kontostufen mit unterschiedlichen Gebühren gibt. Für die Stufe “Classic” ist keine Mindesteinlage erforderlich, ab einem Vermögen von CHF 250’000 wird man der Stufe “Platinum” mit bis zu 30% günstigeren Tarifen zugeordnet und ab 1 Million gilt man als “VIP” mit den besten Konditionen und erweiterten Dienstleistungen. Bei Swissquote hingegen sind die Preise nur vom Handels- bzw. Depotvolumen abhängig. Im Vergleich Swissquote vs. Saxo Bank verwenden wir jeweils die Stufe “Classic”
Inhaltsverzeichnis
- Eigentümerstruktur
- ETFs kaufen an der SIX
- Aktien kaufen an der SIX
- Aktien kaufen an der Nyse und Nasdaq
- Schweizer Indexfonds kaufen
- Schweizer Obligationen kaufen
- Kryptowährungen
- Depotgebühren
- Produktangebot
- Sparpläne
- Währungsumrechnungsgebühr
- Eintragung Aktienregister
- Guthabenzinsen auf Cash
- Steuerauszug
- Kundendienst
- Fazit Swissquote vs. Saxo: Finde den besten Schweizer Online-Broker
Eigentümerstruktur
Swissquote wurde 1996 als Finanzplattform gegründet und erhielt im Jahr 2000 eine Banklizenz. Die Swissquote Bank Ltd – Schweiz ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Swissquote Group Holding Ltd mit Sitz ebenfalls in der Schweiz. Der Gründer von Swissquote, Marc Bürki, ist seit 1999 CEO der Swissquote Group Holding Ltd.
Die Saxo Bank (Schweiz) AG ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Saxo Bank A/S, Dänemark, die 1992 gegründet wurde. Die drei Hauptaktionäre sind die Geely Holding Group, der Saxo Bank-Gründer und CEO Kim Fournais und Sampo Plc. Geely ist vor allem als Automobilhersteller bekannt. Zu den Tochtergesellschaften von Geely gehören unter anderem Volvo Cars, Polestar, Lynk & Co, Proton und Lotus.
ETFs kaufen an der SIX
ETFs, die in die Kategorie ETF Leader fallen, kosten bei Swissquote pro Online-Trade an der SIX Swiss Exchange flat CHF/EUR/USD 9.00. Fremdgebühren wie Stempel- und Börsengebühren werden zusätzlich verrechnet. Aus meiner Sicht sollten die ETF Leader in der App und auf der online Handelsplattform auffälliger gekennzeichnet werden. Für alle anderen ETFs gelten die gleichen Preise wie für Aktien. Die Höhe der Gebühr ist abhängig von der Transaktionshöhe und beginnt bei CHF 3. Die Preise der ETF Leader sind gerade bei grösseren Käufen attraktiv, da sie eben flat sind und nicht prozentual verrechnet werden.
Saxo verrechnet 0.08% pro Kauf mit einer Mindestgebühr von CHF 3. Wie bei Swissquote und allen anderen Schweizer Brokern fällt zusätzlich eine Stempelsteuer an, ansonsten gibt es keine weiteren Gebühren. Die Preisgestaltung ist somit wesentlich einfacher und transparenter als bei Swissquote.
CHF | bis 500 | 500 – 1’000 | 1’000 – 2’000 | 2’000 – 3’750 | 3’750 – 10’000 |
---|---|---|---|---|---|
Swissquote* | CHF 3 | CHF 5 | CHF 10 | CHF 30 | CHF 30 |
Swissquote ETF Leader* | CHF 3 | CHF 9 | CHF 9 | CHF 9 | CHF 9 |
Saxo | CHF 3 | CHF 3 | CHF 3 | CHF 3 | 0.08% (CHF 3 – 8) |
Aktien kaufen an der SIX
Wie bei den ETFs fallen bei Swissquote auch beim Aktienhandel Börsen- und Realtime-Gebühren an. Die Gebühren hängen wiederum von der Höhe der Transaktion ab.
Bei Saxo gelten exakt die gleichen Preise wie bei den ETFs.
CHF | bis 500 | 500 – 1’000 | 1’000 – 2’000 | 2’000 – 3’750 | 3’750 – 10’000 |
---|---|---|---|---|---|
Swissquote* | CHF 3 | CHF 5 | CHF 10 | CHF 30 | CHF 30 |
Saxo | CHF 3 | CHF 3 | CHF 3 | CHF 3 | 0.08% (CHF 3 – 8) |
Aktien kaufen an der Nyse und Nasdaq
Hier kann für Swissquote das gleiche gesagt werden wie für den Handel an der SIX. Wobei Swissquote im Vergleich zu Saxo an den amerikanischen Börsen noch deutlich teurer ist.
Für den Handel an den beiden großen amerikanischen Börsen Nyse und Nasdaq sind die Gebühren bei Saxo noch attraktiver. Saxo berechnet 0.08% pro Kauf mit einer Mindestgebühr von CHF 1.
USD | bis 500 | 500 – 1’000 | 1’000 – 1’250 | 1’250- 2’000 | 2’000 – 10’000 |
---|---|---|---|---|---|
Swissquote* | USD 3 | USD 5 | USD 10 | USD 10 | USD 30 |
Saxo | USD 1 | USD 1 | USD 3 | 0.08% (USD 1 – 1.60) | 0.08% (USD 1.60 – 8) |
Schweizer Indexfonds kaufen
Das Angebot an Schweizer Indexfonds bei Swissquote ist gross und da namhafte Fondsanbieter wie UBS, BlackRock, Credit Suisse, Zürcher Kantonalbank und Pictet zu den Prime Partnern zählen, können deren Fonds bereits ab CHF 9 flat gehandelt werden. Da die Fonds nicht an der Börse gehandelt werden, fallen natürlich auch keine Börsen- und Realtime-Gebühren an. Vanilla-Fonds, die nicht Prime Partner sind, kosten 0.5%, mindestens aber CHF 50.
Bei Saxo habe ich stichprobenartig nach Schweizer Indexfonds gesucht, aber keine gefunden – überhaupt ist das Fondsangebot bei Saxo kleiner. Der Screener listet nur etwas mehr als 30 Anlagefonds in CHF auf. Investmentfonds können bei Saxo für eine attraktive Pauschalkommission von CHF 8 gekauft werden.
Schweizer Obligationen kaufen
Auch das Angebot an Schweizer Obligationen ist bei Swissquote sehr gross. Die Gebühren hängen vom Ordervolumen ab.
Bei Saxo beträgt die Kommission bei allen Emittenten und Währungen (inkl. CHF) 0.2% vom Auftragswert (mind. EUR 20). Auch hier ist das Angebot kleiner als bei Swissquote.
CHF | bis 500 | 500 – 2’000 | 2’000 – 10’000 | 10’000 – 15’000 | 15’000 – 25’000 |
---|---|---|---|---|---|
Swissquote | CHF 9 | CHF 20 | CHF 30 | CHF 55 | CHF 80 |
Saxo | EUR 20 | EUR 20 | EUR 20 | EUR 20 – 30 | EUR 30 – 50 |
Kryptowährungen
Bei Swissquote kannst du 35 echte Kryptos über die eigens entwickelte Kryptobörse SQX handeln, welche wettbewerbsfähige Geld- und Briefkurse ermöglicht. Für gewisse Kryptos bietet Swissquote Staking an. Aufbewahren kannst du die Kryptos mit der Wallet-Funktion. Ein- und ausgehende Transfers sind möglich.
Bei Saxo ist der Kryptohandel nur über Derivate und Krypto-ETFs und -ETNs möglich.
Depotgebühren
Die Depotgebühr bei Swissquote ist abhängig vom Depotvolumen, welches alle Vermögenswerte ausser Bargeld umfasst, und wird quartalsweise in Rechnung gestellt. Die maximale Depotgebühr beträgt CHF 50 pro Quartal. Für Vermögen über CHF 1 Million wird zusätzlich eine vierteljährliche Gebühr von 0.0075% erhoben. Die Mehrwertsteuer wird zusätzlich verrechnet.
Für Aktien- und ETF-Positionen wird eine Depotgebühr erhoben, die sich nach dem Wert des Wertpapierportfolios richtet. Für Anlagen in Investmentfonds oder Anleihen wird keine Depotgebühr erhoben. Die Depotgebühr wird täglich auf Basis der Positionswerte am Tagesende berechnet und monatlich zuzüglich Mehrwertsteuer in Rechnung gestellt. Es gibt keine monatliche Mindestdepotgebühr und auch die Inaktivitätsgebühr wurde abgeschafft. Die maximale Gebühr ist auf CHF 10 pro Monat begrenzt.
Wenn du die Wertpapierleihe bei Saxo aktivierst, zahlst du keine Depotgebühren.
CHF | bis 50’000 | 50’000 – 100’000 | 100’000 – 150’000 | über 150’000 |
---|---|---|---|---|
Swissquote | CHF 80 | CHF 100 | CHF 150 | CHF 200 |
Saxo | 0.22% (CHF 0 – 110) | 0.22% (CHF 110 – 120) | CHF 120 | CHF 120 |
Produktangebot
Swissquote hat ein viel breiteres Produktangebot. Laut Website von Swissquote sind es über 3 Millionen Produkte. Es gibt kaum ein Produkt, das ich bei einer Stichprobe nicht gefunden habe. Auch ETFs, die erst kürzlich lanciert wurden, waren kurze Zeit später bei Swissquote handelbar.
Bei Saxo hingegen ist das Produktangebot kleiner, es sind zwar immerhin 71’000 Instrumente handelbar, aber einige ETFs habe ich nicht gefunden, und wenn, dann nur an ausländischen Börsen. Das Angebot an Schweizer Fonds und Schweizer Anleihen ist für Schweizer Kundinnen und Kunden weniger breit.
Wenn du ein Classic- oder Platinum-Kunde bist und ein neues Instrument hinzufügen möchtest, wird eine Gebühr von 200 USD erhoben. VIP-Kunden können neue Instrumente ohne zusätzliche Gebühr beantragen.
Sparpläne
Swissquote bietet die Möglichkeit, Sparpläne einzurichten. Damit werden beispielsweise ETFs monatlich automatisch zu einem festen Betrag gekauft. Auf Wunsch kann die Option “Fractional Trading” aktiviert werden. Damit können Bruchteile von Aktien oder ETFs gekauft werden. Möchtest du zum Beispiel genau CHF 500 pro Monat investieren und ein ETF-Anteil kostet momentan CHF 200, kauft Swissquote 2.5 Stück. Zur Auswahl stehen ungefähr 100 ETFs.
Seit September 2024 bietet Saxo den gratis ETF-Sparplan AutoInvest an. Damit kannst du ein Portfolio mit bis zu zehn ETFs pro Monat kostenlos besparen. Zur Auswahl stehen 100 ETFs. Es fällt lediglich die Stempelsteuer an und beim Verkauf zahlst du eine Verkaufsgebühr. Wenn du die Wertpapierleihe aktivierst, zahlst du nicht einmal Depotgebühren. Saxo kauft immer ganze Anteile, Fractional Shares sind nicht verfügbar.
Währungsumrechnungsgebühr
Swissquote verrechnet für Hauptwährungen eine Wechselkursgebühr von hohen 0.95%. Um diese Gebühr zu umgehen, suche ich immer nach ETFs, die in der Handelswährung CHF verfügbar sind.
Bei Saxo ist die Währungsumrechnungsgebühr mit nur 0.25% fast viermal günstiger.
Eintragung Aktienregister
Der Eintrag ins Aktienregister ist bei Swissquote kostenlos und kann online selbst vorgenommen werden. Dies ist vor allem für Fans von Naturaldividenden wichtig, da der Eintrag Voraussetzung für den Erhalt von Naturaldividenden ist.
Saxo bietet die Eintragung nicht an, da dieser Service für die überwiegende Mehrheit ihrer Kunden nicht relevant sei. Es bleibt abzuwarten, ob dies so bleibt, da sich Saxo mit der neuen Preisstrategie ein anderes Marktsegment erschliessen wird.
Guthabenzinsen auf Cash
Bareinlagen bis CHF 200’000 werden bei Swissquote mit nicht gerade attraktiven 0.10% verzinst.
Bei Saxo ist es etwas komplizierter, da der Zinssatz nicht nur vom Saldo, sondern auch von der Kontostufe und der Währung abhängt. Für CHF 50’000 gibt es zum Beispiel 0.381% in der Kontostufe “Classic”. Bei CHF 100’000 sind es bereits 1.016%. Auf der Website von Saxo findest du einen Rechner, mit dem du die Zinsen berechnen kannst, welche dir monatlich ausbezahlt werden. Eine Mindesthaltedauer oder eine Obergrenze gibt es nicht. Ab einem Guthaben von 100’000 CHF/EUR/USD sind die Guthabenzinsen am attraktivsten
Steuerauszug
Ein detaillierter Steuerauszug kann bei Swissquote für CHF 100 bestellt werden.
Der E-Steuerauszug bei Saxo kostet CHF 100 und die Lieferfrist beträgt je nach Zeitpunkt der Bestellung rund drei Wochen.
Kundendienst
Der Kundendienst von Swissquote reagiert in der Regel schnell und ist auch telefonisch meist ohne grössere Wartezeiten erreichbar. Für einfachere Fragen benutze ich gerne den Chat. Die kompetenten Antworten kommen normalerweise sehr schnell.
Mit dem Kundendienst von Saxo hatte ich bisher kaum Kontakt. Das erhöhte Kundenaufkommen muss erst bewältigt werden und so kann es momentan zu etwas längeren Wartezeiten kommen. Ich werde hier weiterhin über meine Erfahrungen berichten.
Fazit Swissquote vs. Saxo: Finde den besten Schweizer Online-Broker
Saxo ist massiv günstiger geworden, so dass ausländische Onlinebroker nicht mehr unbedingt attraktiver sind. Allerdings ist das Angebot und der Funktionsumfang von Swissquote um ein Vielfaches grösser, zumal sich Swissquote immer mehr in Richtung Alltagsbank entwickelt und mittlerweile auch eine Debitkarte anbietet. Wer also den tiefstmöglichen Preis bei einem Schweizer Online-Broker sucht, ist bei Saxo gut aufgehoben, wer eine breite Produktpalette und eine vollwertige Bank für die täglichen Finanzgeschäfte sucht und bereit ist, dafür etwas zu bezahlen, wird bei Swissquote fündig.
Es wird spannend sein zu beobachten, ob Saxo genügend Marktmacht aufbauen kann, so dass andere Player quasi gezwungen sind, auf die tiefen Preise zu reagieren.
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2 comments
Auch Postfinance hat sich bewegt, kostete die Depotgebühr letztes Jahr pauschal CHF 90.-, sind es nun CHF 18.– pro Quartal. Auch Trades an der SIX wurden günstiger. Es kommt langsam etwas in Bewegung.
Und die CHF 18 pro Quartal erhält man bei PostFinance als Courtagen-Guthaben. Damit kann man bis zum Gegenwert der Depotgebühr kostenlos handeln.
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