Die neue FlowBank-App – Erfahrungen mit der Online-Bank

Letztes Update: 29. Dezember 2021

Im November 2020 habe ich FlowOne näher vorgestellt. Dieses Angebot der FlowBank heisst nun FlowBank Pro und richtet sich eher an professionelle Trader. Für Anfängerinnen und Anfänger wurde Ende Februar 2021 die wesentlich übersichtlichere FlowBank-App gelauncht. Die Gebühren sind bei beiden Produkten gleich. Der tabellarische Vergleich mit Swissquote findest du hier. Kurz zusammengefasst: Die Depotgebühr und die Gebühr für den Währungstausch sind interessant. Etliche Preise für den Handel von Aktien und ETFs wurden im Mai 2021 gesenkt und sind nun auch attraktiv. Aber kommen wir nun zu meinen Erfahrungen mit FlowBank.

Kontoeröffnung

Nach Eingabe der Standardangaben wie Name, Adresse, Arbeitgeber und Passnummer kann ein Video-Chat durchgeführt werden, oder du kannst den Pass sowie ein Dokument, welches deine Adresse enthält, hochladen und ein 3D-Gesichtsscan machen. Wie nah man dabei an die Webcam ran muss und wie man den Kopf genau drehen muss, bleibt im Verborgenen. Nach mehrmaligem Probieren hat es dann aber doch noch geklappt. Bis das Konto überprüft und freigegeben wird, dauert es etwa ein bis zwei Tage.

FlowBank-App Erfahrungen

FlowBank-App Apple-Aktie

Die FlowBank-App kommt wesentlich aufgeräumter daher als die FlowBank Pro-App (also die frühere FlowOne-App).

Wählst du eine Aktie an, erscheint ein stark vereinfachter Chart. Gelungen ist die Anzeige, wann die Börse wieder öffnet.

Weiter werden die wichtigsten Kennzahlen wie „Open“- und „Schliessen“-Kurse angezeigt. Apropos Sprache: Ein paar Übersetzungen sind immer noch abenteuerlich bis unverständlich. Anderes ist gar nicht übersetzt, kommt in Englisch oder Französisch daher. Ein Beispiel: “Ihre Investitionen sind nach unten 0.47% Heute”. Manchmal wird man geduzt, manchmal gesiezt.

Klickt man dann auf „Buy“, ist die Auftragsart „Markt“ voreingestellt, was ich nicht optimal finde. Wechselt man zu einem „Limit“-Auftrag, wird eine kurze Beschreibung angezeigt, was die beiden Preisarten überhaupt bedeuten. Habe ich nun zu „Limit“ gewechselt, sehe ich die Geld-Brief-Kurse jedoch nirgends. Wie soll ich da ein Limit eingeben? Also wieder einen Schritt zurück, Preis merken, „Buy“ anwählen, „Limit“ eingeben… einfach und „so intuitiv wie nur möglich“ ist anders.

Die gekauften Aktien kann man zurzeit noch nicht ins Schweizer Aktienregister eintragen lassen.

Schade ist auch, dass nicht alle Transaktionen in der App angezeigt werden. Dividendeneingänge? Fehlanzeige. Plötzlich war das verfügbare Cash einfach höher. Woher das Geld stammt, wird in der App nicht dargestellt.
Abgang der Kontoführungsgebühr? Fehlanzeige. Plötzlich war der Betrag einfach weg. Die App wirkt manchmal leider noch wie eine Betaversion.

Neuerdings kannst du dein Depot auch mit einer Kreditkarte aufladen. Dieses Geld ist dann sofort zum Handeln verfügbar.

Fractional Shares und Kryptowährungen

FlowBank Fractional Shares

In der neuen App FlowBank kannst du nun wie angekündigt Fractional Shares – etwas umständlich als Anteilsbruchteile bezeichnet – handeln. Allerdings ist dies momentan nur mit insgesamt zehn amerikanischen Aktien möglich. Weitere US-Aktien sollen laufend dazukommen. Ab CHF 5 sind Bruchteile handelbar. Das heisst, du könntest 1/632 einer Amazon-Aktie kaufen.

In Kryptowährungen kannst du über ETFs, ETPs, ETNs und Tracker Zertifikate investieren. Neben Bitcoin können ETPs auf Ethereum, Ripple, Binance Coin, Polkadot und verschiedene Baskets gehandelt werden. Später will FlowBank den direkten Zugang zu Kryptowährungen anbieten.
Ein ETP funktioniert ähnlich wie ein ETF: Steigt der Bitcoin um 10%, steigt auch der Wert deines Bitcoin-ETPs um 10%.

Lerncenter und Blog

Mit einem Lerncenter sollen Anfängerinnen und Anfänger ans Investieren herangeführt werden. Die wichtigste Botschaft sei laut Charles-Henry Monchau, CIO von FlowBank, dass es beim Anlegen ums Investieren und nicht ums Spekulieren gehe. Allerdings ist das Lerncenter momentan nur auf Englisch verfügbar.
Fortgeschrittene finden im englischsprachigen Finanzblog Market Research und Market Insights.
Live Webinare auf Deutsch, Englisch und Französisch werden für alle Erfahrungsstufen angeboten.

Als Nächstes steht die Einführung der FlowBank Card an. Damit kannst du dann im Laden oder im Internet einkaufen.

Fazit

Leider wirkt vieles in der FlowBank-App zurzeit noch skizziert. Aber wie bereits beim Review davor geschrieben: FlowBank ist noch sehr jung.

In puncto Gebühren ist FlowBank bereits ganz oben bez. ganz unten angekommen. FlowBank bietet momentan von allen Schweizer Brokern die tiefsten Gebühren für Aktien und ETFs an.
Seit dem Launch hat FlowBank immer wieder an den Gebühren geschraubt. Ich bin gespannt, wo sich diese einpendeln werden. Und wie die Konkurrenz darauf reagieren wird.


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6 comments
  1. ACHTUNG! Wie Swissquote macht Flowbank keine automatische Steuerdokumente. Es muss verlangt werden und es kostst mindestens Fr. 100.-

    1. Das ist richtig, aber auch nicht zwingend notwendig. Mit etwas Mehraufwand (abhängig wie oft man handelt) kann die Steuererklärung auch ohne kostenpflichtige Dokumente ausgefüllt werden.

  2. Als ich mich auf ein Investment bei der Flowbank eingelassen habe, habe ich natürlich in erster Linie die niedrigen Gebühren begrüßt. Ich habe aber nicht für möglich gehalten, dass ich über die Entwicklung meines Verrechnungskontos keine Kontoauszüge erhalte und auch Dividendenzahlungen nicht dokumentiert werden. Ausländer können somit bei der eidgenössischen Steuerverwaltung keine Erstattung der Verrechnungssteuer erhalten, an die Nachweispflichten gegenüber der heimischen Steuerverwaltung will ich gar nicht denken. Meine Bitte an die Bank, mir diese Unterlagen zugänglich zu machen blieb unbeantwortet. Ich habe bisher diesen Service als selbstverständlich angesehen; wenn die Flowbank ihn nicht anbieten kann oder will, hätte sie meines Erachtens bei der Kontoeröffnung ungefragt darauf hinweisen müssen.

    1. Hallo Wilhelm

      Wenn du dich über die FlowBank-Website in dein Konto einloggst, findest du unter „Konto“, „Report center“, „Kontoauszug“ Details zu deinen Transaktionen. Dort kannst du z.B. nach dem „Operationstyp“ „Kapitalmassnahme“ filtern (einfach „Zeitraum“ lang genug einstellen) und dir die erhaltenen Dividenden anzeigen lassen. Die Berichte kannst du dann als PDF oder CSV herunterladen. Hilft dir das?

      Aber ja, bei FlowBank bekommst du, was du bezahlst…

  3. Hey cooler Beitrag! Flowbank hat wie ich gerade gesehen habe die Preise auf 6.5.- oder min 0.1 % angepasst. Das würde sie wieder konkurrenzfähiger machen. Was neinst du dazu?

    Im Vergleich zu yuh würde es sich dann ab 1300.- lohnen bei Flowbank zu investieren.
    Lg

    1. Hallo, vielen Dank für den Hinweis, ich habe die beiden Beiträge über FlowBank soeben überarbeitet und aktualisiert. Die neuen Mindestgebühren für Schweizer und amerikanische Aktien von CHF 6.50 bez. USD 6.50 sind wirklich interessant. Und auch die Gebühren für den Währungstausch sind vorteilhafter als bei Yuh.
      Im Gegensatz zu Yuh fällt bei FlowBank jedoch noch eine Kontoführungsgebühr an.
      Bei Yuh kommen die Stempelgebühren meines Wissens noch zusätzlich dazu, in der Mindestgebühren von FlowBank sind diese integriert (wer praktische Erfahrungen hat, bitte kommentieren). So könnte es sich bereits lohnen bei unter CHF 1’300 über FlowBank zu kaufen. Ausserdem ist das Angebot an Aktien und ETFs bei FlowBank wesentlich breiter. Die App ist aber leider immer noch sehr basic.

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