IKEA Hausratversicherung & Haftpflichtversicherung Erfahrungen

Letztes Update: 12. November 2023

Nachdem ich die einfache und digitale Lebensversicherung von SafeSide vorgestellt habe, wollte ich meine Haushaltsversicherung in die Gegenwart holen. Denn meine Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung stammt noch aus einer analogeren Zeit, als der Kundenbetreuer nach Hause kam und Kaffee trank. Das ist übrigens kein blöder Spruch, das war damals wirklich so. Und als weiteres Ärgernis hat man damals noch Fünfjahresverträge abgeschlossen. Darum liest du hier von meinen Erfahrungen mit der IKEA Hausratversicherung & Haftpflichtversicherung von Ikea (früher HEMSÄKER) und LINGS von Generali.

Bei einer Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung brauche ich keine persönliche Betreuerin oder persönlichen Betreuer. Ich möchte mit der Versicherung ja nur in einem Schadensfall zu tun haben. Kaffee trinke ich lieber mit Menschen, die mir wichtig sind. Und ich möchte von der Versicherung nicht telefonisch über „neue“, „innovative“ und „interessante“ Produkte informiert werden, so wie das meine bisherige Versicherung regelmässig getan hat.

Der Heuhaufen

Also habe ich mich nach einer Alternative umgesehen. Aber das war gar nicht so einfach. Vergleichsportale gibt es kaum oder es sind nicht alle Versicherungen darin enthalten und die Resultate lassen sich kaum vergleichen, weil zum Beispiel der Selbstbehalt einmal CHF 200 und einmal CHF 500 beträgt. Versucht man es auf den Webseiten der Anbieter direkt, dann schnüren diese unterschiedliche Pakete und es werden mir bevorzugt Rundumschutzpakete, „innovative Zusatzdeckungen“, „innovative Sicherheitsbausteine“, „Home-Assistance“ oder „Superdiebstahl“ angedreht.

Allergisch bin ich auf Einmal-, Kombi- oder Sonderrabatte, die nur im ersten Jahr gewährt werden und im Endpreis eingerechnet sind. Damit wird das Vergleichen noch mühsamer. Um mit der Zeichensprache eines Anbieters zu sprechen: Ich finde das 💩.

Oder ganz toll finde ich, dass bei einer anderen Versicherung die nicht abwählbare Option „Serviceleistungen“, die unter anderem eine 24/7-Hotline beinhaltet, zusätzlich kostet.

Das wirkt alles so, als sei es nicht für Laien gemacht und man deswegen unbedingt eine Beratung braucht. Die liebe Frau Beraterin und der liebe Herr Berater lichten dann den Schleier, stellen das optimale (überladene) Versicherungspaket zusammen und lösen gleich noch andere Probleme, wie die Angst vor der Altersarmut, indem sie (überteuerte) Säule 3a-Fonds oder noch besser (intransparente) Lebensversicherungen verkaufen. Ein Geschäftsmodell von vorgestern, aber anscheinend funktioniert es immer noch. Mir ist da allgemein noch viel zu viel Blabla drin.

Ich teste gerne einmal die Antwortgeschwindigkeit von Anbietern. Vier Werktage für die Beantwortung einer einfachen Frage per E-Mail sind mir zu lange für die „direkteste Versicherung der Schweiz“ ohne „verstaubte Prozesse“. Da frage ich mich, wie lange ich im Schadensfall auf das Geld warten muss.

Die erste Nadel – IKEA Hausratversicherung & Haftpflichtversicherung

Ich bin dann zufällig auf die IKEA Hausratversicherung & Haftpflichtversicherung gestossen, die in den Vergleichsportalen meist nicht erscheint. Hinter der Haushaltsversicherung steht iptiQ, ein Unternehmen der Swiss Re. So übernimmt iptiQ die Kundenbetreuung, die Schadenbearbeitung und auch das Onlineportal für die Verwaltung stammt von iptiQ.

Einzigartig ist, dass du die Versicherung jederzeit ohne Frist täglich kündigen kannst und die anteilige Jahresprämie zurückerhältst. Ade, Fünfjahresverträge!
Anzumerken ist, dass die Bezahlung nur mittels Kreditkarte möglich ist.

In IKEA-Manier kannst du dir ganz ohne Schnickschnack die Prämie online berechnen lassen. Das persönliche Angebot wird übersichtlich dargestellt und Änderungen sind ganz einfach vorzunehmen, wobei du immer direkt siehst, wie sich die Änderungen auf die Höhe deiner Prämie auswirken. Kurze, einfach verständliche Texte beschreiben die verschiedenen Optionen und wenn du mehr wissen willst, findest du detailliertere Erklärungen in einem sich öffnenden Pop-up.

Wenn du später auf das Angebot zurückkommen möchtest, erhältst dazu eine E-Mail mit einem Link und kannst das Angebot zu einem späteren Zeitpunkt komplett digital abschliessen oder weiter abändern.

Wenn du Mitglied im IKEA Family Club bist, bekommst du einen Vorteilsbonus von CHF 20 für jedes Jahr ohne Schaden. Die Mitgliedschaft im IKEA Family Club kostet übrigens nichts.

Per E-Mail erhältst du nach dem Abschluss einen Link zum Kundenportal des Versicherungspartners iptiQ mit allen Vertragsinformationen.

HEMSÄKER - iptiQ Kundenportal

Die zweite Nadel – LINGS

Einfacher Diebstahl auswärts habe ich nicht mehr in die Police aufgenommen. Wenn ich das nächste Mal in die Ferien fahre, versichere ich die Kamera oder das Smartphone mit der On-Demand-Versicherung von LINGS.

LINGS ist eine Marke der House of Insurtech Switzerland AG, wobei Generali Allgemeine Versicherungen AG Versicherungsträger und Vertragspartner ist.

Im Gegensatz zu den meisten traditionellen Hausratversicherungen bietet LINGS folgende Vorteile:

  • versichert gegen Zerstörung, Beschädigung und Verlust,
  • versichert gegen Diebstahl unterwegs,
  • kein Selbstbehalt.

All diese Punkte sind bei traditionellen Versicherungen meistens ebenfalls abschliessbar. Sie kosten einfach mehr und kosten eben auch, wenn du den Versicherungsschutz eigentlich nur zeitweise brauchst.

Einen Gegenstand fügst du ganz einfach deiner Versicherung hinzu, indem du die Marke und das Modell eingibst und ihn aus den Vorschlägen aus der Dropdown-Liste auswählst. Der Versicherungswert ist dann automatisch hinterlegt.

Du kannst den Versicherungsschutz per Slide tagesgenau aktivieren und ebenso einfach wieder deaktivieren.
Als zweite Option kannst du die Versicherung einen ganzen Monat aktivieren. Da kommt die sogenannte Flatrate zum Zuge, mit der du um die 20% bis 50% auf den Tagestarif sparst.
Bezahlen kannst du entweder per Kreditkarte oder per TWINT.

Eine weitere Besonderheit: Wenn von den eingezahlten Prämien nach Abzug eines fixen Anteils für die administrativen Kosten und der Schadendeckung etwas übrigbleibt, spendet LINGS den Betrag an wohltätige Zwecke.

Meine Anfrage per E-Mail wurde innerhalb weniger Stunden mit persönlichem Note und kompetent beantwortet – so macht Versicherung sogar Spass.

Fazit IKEA Hausratversicherung & Haftpflichtversicherung

Haushaltsversicherung, die auf Augenhöhe mit den KundInnen kommunizieren, die man versteht, und unkompliziert online abschliessen kann, sind in der Schweiz noch eine Seltenheit.

Als Alternative zur IKEA Hausratversicherung & Haftpflichtversicherung kannst du dir Smile – Die Versicherung ohne Blabla oder die Migros Versicherungen anschauen.


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2 comments
  1. Auf Hemsäker bin ich ebenfalls voriges Jahr aufmerksam geworden (durch den Ikea Family Newsletter, denn ich bin seit Jahrzehnten da Mitglied), hänge aber auch noch in einer Altversicherung fest, so dass ich erst nächstes Jahr wechseln kann. Lings kannte ich noch nicht, klingt aber gerade für die Diebstahlschutzgeschichten auf Reisen sehr interessant.
    Was mir aber aus deinem Artikel nicht klar geworden ist: favorisierst du nun einen von beiden Anbietern (Hemsäker ist ja nicht nur Haftpflicht, sondern bietet ebenfalls Hausrat an), oder hast du Haftpflicht nun mit Hemsäker und Hausrat mit Lings gelöst?
    Wie weit unterscheiden sich die beiden für vergleichbare versicherte Leistungen preislich?

    Viele Grüsse
    KauntNull

    1. Bei HEMSÄKER habe ich die Hausrat- und Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Jedoch die Hausratversicherung ohne “Einfachen Diebstahl unterwegs” gewählt, den decke ich bei Bedarf über LINGS ab.
      Bei einer Versicherungssumme von CHF 2’000 kostet bei HEMSÄKER der “Einfachen Diebstahl unterwegs” CHF 66.10 pro Jahr.
      Die Versicherung für Kamera, Objektiv und iPad kostet bei LINGS CHF 0.95 pro Tag. LINGS versichert ausserdem gegen Zerstörung, Beschädigung und Verlust und hat keinen Selbstbehalt.

      Die Migros bietet relativ neu auch eine Hausrat- und Haftpflichtversicherung an (zusammen mit TONI Digital als Vermittler und VAUDOISE als Risikoträger). Die könnte auch noch interessant sein.

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